Das erste mal unter Segel!

Großer Tag, die Überführung und damit der erste Törn, steht an.
Das Ziel sollte der neue Liegeplatz in Lemmer sein, zur dieser Zeit lag das Schiff ja noch in Workum.
Ein Freund und Vereinsmitglied erkläre sich bereit mir bei der Überführung zu helfen, schließlich ist das mein erstes Boot und ich will es ja nicht gleich durch übersteigerten Ehrgeiz oder falschen Stolz beschädigen.
Morgens um 5 Uhr ging es los und wir machten uns mit dem Auto auf den Weg in die Niederlande. Die Fahrt verlief ereignislos und wir waren schneller als geplant beim Hanse Händler in Workum, wo wir das Schiff übernahmen.
Freundlicher weise lieh uns dieser seinen Saab, so konnten wir mit zwei Autos in die Marina nach Lemmer fahren um meinen PKW dort ab zu stellen. Das war wirklich sehr hilfreich und absolut nicht selbstverständlich. Wir rechneten eigentlich damit dass wir mit dem Taxi von Lemmer nach Workum fahren müssen, nachdem wir das Auto dort abgestellt hätten.
Um ca. 13:30 Zurück in Workum kontrollierten wir erst mal alle Ausrüstung, Treibstoff, Wasser etc. und machten uns mit dem Schiff ein wenig vertraut, was aber alles im Grunde länger dauerte als erwartet, man mag es uns nachsehen, wir überführen nicht oft ein neues Boot.
Um ca. 15:00 hieß es dann „Leinen los“ und wir legten ab, nach einem kurzen Tankstopp setzten wir zum ersten mal auf unserer „La Guapa“ die Segel, bei ca. 2 Windstärken.
Sie lief hoch am Wind bis zu 4.9 knoten bei 7-8 Knoten aus Süd, es war ein herrliches Gefühl und ich musste schmunzeln, andere würden vielleicht sagen dass ich ein breites Grinsen auf dem Gesicht hatte………
Leider hielt der Wind nicht lange an und schlief nach ca. 1h wieder ein, also haben wir den Flautenschieber angeworfen um noch die Schleuse in Lemmer vor dem Dunkelwerden um ca. 20:30 zu passieren, was zeitlich aber nicht klappte! 

Vor der Schleuse, Liegeplatz für die Nacht.

Die Schleusen Ampel war auf rot-rot als wir eintrafen und wir freundeten uns mit dem Gedanken an dass wir dort am Sportboot Steg übernachten werden.
Wir sollten dabei nicht die einzigen bleiben, als wir unseren Schlummertrunk öffneten kam ein weiteres Boot, die sich für die Nacht dort einrichteten.
Nach ein paar weiteren Gerstensäften und zwei kleinen Dosen Süppchen stellte sich aber auch hier an der Schleuse bei „romantischer Schleusen Beleuchtung“ eine gewisse Zufriedenheit ein.
Später des abends war noch ein Gewitter ca. über Amsterdam zu sehen, die Blitze zuckten in einiger Entfernung herunter und boten ein schönes Schauspiel, das aber nur kurz anhielt.
Nach einer kurzen Nacht haben wir uns entschlossen, dass wenn wir nun schon mal so früh hier sind, wir auch durch den Lemmer Stadthafen fahren, was immer wieder ein Erlebnis ist.
Wir hatten Glück und kamen überall zügig durch und konnten um ca. 11:00 Uhr am neuen Liegeplatz in der Marina anlegen, es war geschafft, leider! Ich wäre zu gerne noch weiter gesegelt.
Da aber noch viel zu tun war konnten wir das nicht, wir wollten ja an diesem Sonntag noch zurück nach Hause fahren. Was wir auch machten aber nicht ohne noch eine Portion Kibbeling mit einem riesen Appetit zu verschlingen. ?
Resümee dieser Fahrt: Ich bin positiv überrascht wie gut die gelagerten Mast Rutscher des Großsegels funktionieren und die Selbstwendefock macht das kreuzen hoch am Wind denkbar einfach. Auch wenn ich nicht die gewünschte Geschwindigkeit unter Motor erreicht habe, die Drehzahl war für die tatsächlich gemachte Fahrt einfach zu hoch, bin ich doch zufrieden. Hier werde ich nochmal drüber schauen müssen, der Dreiblatt Propeller wurde vom Vorbesitzer nachgerüstet. Möglicherweise ist hier die Dimensionierung verkehrt.
Der Winter bringt sicherlich genug Zeit um auch das zu machen.