Der neue Faltprop

Es ist der 19.3.2020, Corona schlägt „Wellen“ und hinterlässt seine Spuren in der ganzen Welt.
Mir stellt sich die Frage, soll man nun ans Boot fahren, die notwendigen Arbeiten durchführen oder lieber warten bis klar wird wie die Saison verlaufen kann?
Leider ist überhaupt nicht sicher ist was als nächstes passiert und wie groß das Ausmaß dieser Pandemie ist.
Also kurz mit einem Anruf beim Hafenmeister die Situation ausgelotet. Ergebnis, das Boot kann dort nicht bleiben, auch nicht für 1-2 Monate. Somit bleibt nur das zu Wasser lassen. Dabei kommt mir aber auch das Angebot recht, das Boot an seinen Platz bringen zu lassen.
Leider ist das Unterwasserschiff noch nicht mit Antifouling neu gestrichen und auch der Schriftzug am Heck, der sich im Wasser kopfüber nur sehr schwer anbringen lässt, noch nicht vorhanden. Als Minimum der zu erledigenden Arbeit, lässt sich aber klar das Unterwasserschiff ausmachen, auch wenn noch eine ganze Reihe anderer Arbeiten notwendig sind. Außerdem ist noch die Winterplane angebracht, wobei das entfernen extra Kosten aufwerfen würde genau so wie das erneute „aus dem Wasser holen“.
Aber, ist es überhaupt möglich dort hin zu fahren?
Die Grenzen nach NL sind offen, in Teilen der Republik feiert man „Corona Parties“, und meist sind Läden des täglichen Lebens noch alle geöffnet nur Diskotheken und Hotels haben bisher geschlossen. Außerdem hat man Veranstaltungen und Fußballspiele abgesagt.
Mein Entschluss stand somit, Lebensmittel, alles notwendige einpacken incl. Desinfektionsmittel, Atemmaske und Handschuhe und eine „Quarantänefahrt“ nach NL machen.
Dort nur mit Tankstopp angekommen stelle ich dann fest das ich nicht der einzige bin, viele waren es aber nicht. Man arbeitete vor sich hin und unterhielt sich in einem recht großen Abstand auch mal. Tätigkeiten wie der Toilettengang endete mit Desinfektion der Hände.
Auch der Einkauf, ich hatte den Käse und Jogurt vergessen, endete Damit dass ich die Verpackung sowie meine Hände, nach dem zahlen mit EC Karte, desinfizierte.
Abends saß ich im Boot, bei Heizung und Netflix per Hafen WLAN und HR3 Webradio.
Alles nicht berauschend toll, aber ich konnte so, ohne weiteres Ansteckungsrisiko, die notwendigen Arbeiten erledigen und das Boot zum Einwassern vorzubereiten.
Das Antifouling wurde neu aufgebracht, Saildrive wurde von Ablagerungen befreit und hat einen Anstrich erhalten, die Plane wurde abgebaut und beim Segelmacher zwecks Durchsicht vor der Tür abgelegt, der Schiffsname am Heck und der Heimathafen wurden neu angebracht.
Die Entscheidung den nächsten Schritt zu machen um dann die restlichen Arbeiten dort nach dem Einwassern zu erledigen steht noch aus. Es ist schon noch sehr viel zu tun. Eine grundsätzliche Ausgangssperre besteht zumindest derzeit noch nicht, nur Kontaktverbot mit mehr als einer anderen Person (in 2 Meter Abstand). Ich selbst halte mich derzeit eigentlich nur im Kreis der Familie auf und war noch nicht mal im Garten.
Derzeit denke ich gleiches wieder zu tun wenn das Boot dann zu Wasser gelassen wurde und keine Ausgangssperre ausgerufen wird, wir werden sehen.

 

Rüsselsheim am Eijselmeer!
Poliert…..
…….und mit frischem Antifouling kann die Saison kommen.
Endlich wieder zu Wasser, bereit zum verholen….
…an Ihren vorläufigen Liegeplatz (der Eigene ist von einem Winterlieger belegt)
Nun auch wieder alle Leinen ein geschoren, Rodkicker und Sprayhood Montiert.

30.3.2020 – Nachdem das Schiff nun soweit ist, geht nun für uns das Warten auf die Saison los.
Wir hoffen natürlich das Ihr/wir alle gesund bleibt und das Thema Corona möglichst schnell ausgestanden ist.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen möglichst schnellen Saisonstart 2020.