Nach einigen Probefahrten im Frühjahr, das böse „C“ endlich überwunden. Als dann im Juni die Beschränkungen weitestgehend aufgehoben wurden sollte die Saison endlich lost gehen. Also am 6.6.20 für eine kurze Woche, die Anreise nach Lemmer, einkaufen, die letzten kleineren Tätigkeiten um das Boot fit zu machen und Montag sollte es dann nach einen lockeren Sonntag in der Marina losgehen.
Vorhersage des DWD am Morgen des 8.6.20 um 06:00Uhr war :
Nord 3 bis 4, vorübergehend zunehmend 5, Schauerböen, See 0,5meter
Naja, also durchwachsen, trotzdem! immer noch sehr guter Wind um ohne langes Motoren oder kreuzen aus der Lemmer Bucht auszulaufen, also los gings.
Es stellte sich aber schnell raus das zwar der Wind vorhanden war aber die Wolken wollten sich nicht blicken lassen. Also Klasse Segelwetter wie sich herausstellte.
Nach dem schleusen ging es bei guten 4Bft aus Nord weiter zum ersten Ziel nach Urk. Die Crew, also meine Frau und ich müssen uns erst mit allem so richtig zurecht finden, dies ist auch eine Erkenntnis der ersten Fahrten im Frühjahr, das schafft Sicherheit wenn man sich ohne lange überlegen weiß wo man hin greifen muss.
Nach einem schönen, windigen aber nicht nassen Segelnachmittag auf dem Ijsselmeer war die erste Station das ehemalige Fischerdorf, das einst mitten im Ijsselmeer lag, Urk.
Nach der Wettervorhersage des DWD für den kommenden Tag Abends um 18:00 stieg die Stimmung weiter, es wurde uns herrliches Segelwetter zugesichert 😉
Nord bis Nordost 4 bis 5, abnehmend 3, See 0,5 Meter
Die Wetterfrösche haben dabei Ihr Versprechen gehalten und wir liefen am Morgen des 9.6.20, hoch am Wind segelnd Richtung Enkhuizen aus.
Da ich es auch Nachlässigkeit versäumte anfänglich mehr Höhe zu fahren, mussten wir unterwegs einen Holeschlag machen, den ich später noch durch einen weiteren ergänzte, was unsere Fahrt ein wenig verlängerte was mir eigentlich nicht unrecht war.
Ansonsten war das ganze eher eine Kaffeefahrt und ein echter Urlaubstag auf dem Wasser, den wir am Abend in Enkhuizen bei Tapas mit Bier in einer Bar beendeten.
Da wir aber nur eine kurze Woche machen wollten, also planten am Freitag wieder in Lemmer zu sein, der Wind in für den kommenden Tag von Nord auf Ost drehen sollte, entschieden wir uns nicht wie ursprünglich geplant nach Medemblik zu fahren. Stattdessen liefen wir Mittwoch Morgen wieder nach Urk aus. Wir wollten es einfach nicht riskieren am Donnerstag den ganzen Tag gegen an zu fahren.
Das war zwar schade, dennoch eher unwichtig, denn das Wasser bei Segeln sieht ja aus jeder Richtung gleich aus, solange der Wind aus der richtigen Richtung kommt, oder? 🙂
Dieses mal verbrachten wir einen ganzen Tag in Urk, nicht weil wir unbedingt Bummeln gehen wollten, sondern weil ich erstmal eine Werft suchen musste die mir einen Rat geben konnte, was war passiert?
Am Abend nach der Ankunft in unter Deck, meine Frau kochte etwas und ich saß Steuerbord, einen Gin Tonic trinkend.
Da bei uns noch nicht wirklich alle Schapps und Ablagen gefüllt sind griff ich in die eine Ablage hinein und hielt mich am „Rod“ fest der den Deckspütting nach unten hin in den Spant sichert.
Dabei drehte ich an der Mutter, wird wohl so ca. M30 sein und die obere Mutter BEWEGTE sich, was mir einen riesen Schrecken einjagte!
Da ich vor einigen Wochen das Rig korrekt auf Spanung gebracht hatte, diese Spannung auch noch vorhanden war, das habe ich gleich als nächstes kontrolliert, konnte sich eigentlich nichts gelöst haben.
Davon aber verunsichert, verbrachte ich nun den ganzen Donnerstag damit Werften anzurufen, ob sich auf die Schnelle noch jemand findet der das Fach und Sachkundig begutachten kann.
Glücklicherweise war ich bei der Jachtwerf Maronier erfolgreich, Herr Maronier sagte uns zu sich das Problem anzuschauen wenn wir es schaffen bis am Freitag, 12:00Uhr dort zu sein.
Am folgenden Tag liefen wir unter Motor, ich traute mich nicht die Segel zu setzen, nach Lemmer. Wir schafften es noch rechtzeitig, vor 12:00Uhr dort zu sein.
Er hörte sich geduldig meine Erklärung an, schaute Sich die Sache genau an und kam zu dem Urteil das die Befestigung am Spant, sowie der „Rod“ in Ordnung sind und fest sitzen. Er konnte dabei keine Spuren finden dass hier eine der Beschläge am Spant oder unter Deck „gearbeitet“ hätten.
Bis auf die Rückwand der einen Ablage, die ich versucht habe mit einem großen Schraubendreher etwas weg zu biegen, die aber dabei nachgab, sah alles ok aus.
Allerdings fiel auf Deck auf dass unter dem Pütting im Gelcoat kleine Risse vorhanden sind die wohl mit „Crack Cure“ o.ä bereits behandelt wurden. Diese Tatsache, zusammen mit der gelösten oder nicht mehr richtig angezogenen Kontermutter, lässt in mir die Gewissheit keimen dass hier mal ein Schaden war oder die arbeiten am Pütting/Rod nachlässig erledigt wurden.
Am Nachmittag in der Marina angekommen wollte sich erstmal gar nicht so richtig wieder die Laune einstellen.
Da aber offensichtlich bis auf ein paar Risse Im Gelcoat kein weiterer Schaden vorhanden war bzw. kein akuter Handlungsbedarf bestand, entschlossen wir uns das Thema für diese Saison ruhen zu lassen.
Dafür sind Winterlager da und der nächste Törn in diesem Sommer belohnte diese Entscheidung.
More to come……