Die Situation
Das alte Antifouling blätterte bereits hier und da und war im allgemeinen auch in keinem guten Zustand mehr. Die Vielen Schichten die im laufe der vergangenen 15 Jahre hier aufgetragen wurden, machten es mittlerweile nicht mehr möglich hier einen vernünftigen Farbauftrag zu bewerkstelligen. Die Schichten sahen teilweise mehr nach Blätterteig aus als nach selbst polierendem Antifouling, also musste was neues her, aber was?
Die Optionen
Zunächst stand aber erstmal das Problem im Raum wie man das alte Antifouling mit möglichst geringem Aufwand runter bekommt. Da wären folgende Möglichkeiten die mir einfielen.
Sandstrahlen – habe ich kein Equipment, muss man machen lassen.
Ziehklinge – Sehr anstrengend, dabei praktisch nicht möglich ohne hin und wieder zu verkanten, also tiefe Riefen im Gelcoat zu hinterlassen. Die Arbeit kann man aber mit durchaus beherrschbarem Aufwand selbst erledigen.
Beizen – Giftig deswegen nur mit Schutzkleidung und die Rückstände müssen entsorgt werden. Kann auch mit mäßigem Auswand selbst gemacht werden.
Schleifen – Erzeugt auch giftige Stäube aufgrund des sehr feinen Antifouling Staubs muss man eine sehr gute Atemmaske und Schutzkleidung tragen. Man braucht auch entsprechende Maschinen um effektiv arbeiten zu können. Also Aufwand hoch, aber selbst machen möglich.
Die Entscheidung
So habe ich mich für das Beizen entschieden, wie sich herausstellte was das ein Fehler. Die Beize die ich nutzen wollte hat bei empfohlener Einwirkzeit nur mäßig gewirkt, dabei musste ich dann immer noch mit Ziehklinge arbeiten und selbst ein weiterer Auftrag hat die Reste nicht entfernt. Die Schichten waren einfach in laufe der Jahre zu Dick geworden.
Als dann noch dazu kam, dass ich wegen Corona im Frühjahr nur max. 24h nach NL durfte, ich meinen Urlaub wegen Betriebsrichtlinien auch nicht verlegen konnte, ging mir die Zeit aus.
Bei einem Gespräch mit dem Werftbesitzer tat sich aber eine Gelegenheit auf das als Auftragsarbeit erledigen zu lassen. „Zufällig“ rechtzeitig war in der Folgewoche ein Platz zum Sandstrahlen frei geworden und man könnte das Boot noch mit strahlen.
Gesagt getan, Auftrag erteilt. Das ganze mit anschließendem „sauber Nachschleifen“, um die Ränder, welche beim Strahlen entstehen, sauber nach zu arbeiten.
Leider habe ich keine Bilder mehr von der Nacharbeit mit dem Schleifer.
Die Kanten waren aber sauber und die dunklen stellen (Antifouling) wurden auch sehr sauber entfernt.
Darunter die weiße Schicht (Epoxy Grundierung) sollte ja bestmöglich erhalten werden, sonst entfernt man sich ja mit viel Aufwand eine Schicht die man eigentlich wieder aufbauen will.
Schlussendlich hatte ich danach eine saubere Fläche die Optimal für den Neuaufbau des UW Schiff vorbereitet war.
Der Neuaufbau
Der Neuaufbau wurde in folgender Weise gemacht.
Seajet 117 Epoxy Primer, zwei Schichten dick aufgetragen.
Seajet 118 Ultrabuild Epoxy Primer, eine Schicht, dick aufgetragen.
Laut den Herstellerangaben soll dies eine Wasserdichte Sperrschicht, als Osmose Prävention erstellen.
Seajet Teichi 023 Antifouling Selbstpolierend, eine Schicht in weiß als Indikatorschicht, zwei weitere in schwarz als „Aktive Schicht“, folgen im Frühjahr vor dem „Einwassern“.
Zu meinem Bedauern konnte ich aufgrund des Zeitmangels die Borddurchlässe nicht mehr ersetzen, Corona hatte mir einfach hier einen Strich durch die Rechnung gemacht.
more to come…..